17. Oktober 2015

Jusos Essen bestürzt über kurd*innenfeindliche Äußerungen in sozialen Medien

Die Jusos Essen zeigen sich bestürzt über die teils öffentliche Hetze gegen Kurd*innen in sozialen Netzwerken, die überwiegend von nationalistischen Türk*innen betrieben wird.

Anlass ist ein Bild, das in den sozialen Netzwerken umging und mit dem zum Boykott der Drogeriemarktkette dm aufgerufen wurde. Die (falsche) Behauptung dahinter: dm wolle die PKK durch Spenden unterstützen.

Wahr ist, dass anlässlich der Feier einer einzelnen dm-Filiale die Einnahmen einer Stunde an ein kurdisches Kulturforum gespendet werden sollte, das sich bereits in der Vergangenheit stark für Geflüchtete aus Krisengebieten einsetzte.

Dazu Romina Eggert, Vorsitzende der Jusos Essen: „Bereits seit geraumer Zeit beobachten wir mit Sorge die jüngsten Entwicklungen in der Türkei unter Ministerpräsident Erdogan. Hatte lange Zeit die Aussicht auf Besserung der Beziehungen zwischen Kurd*innen und Türk*innen bestanden, sind diese Hoffnungen durch die jüngsten politischen Entwicklungen in der Türkei stark beschädigt worden. Es darf nicht passieren, dass diese Tendenzen auch bei einigen in Deutschland lebenden türkischstämmigen Nationalist*innen stärker Fuß fassen.“

Philipp Rosenau, ebenfalls Mitglied im Essener Juso-Vorstand und Sprecher der Juso-Hochschulgruppe in Duisburg-Essen, fügt hinzu: „Es ist erschreckend, wie stark ausgeprägt auch in der jungen Generation sowohl die Vorbehalte von Türk*innen gegenüber Kurd*innen als auch anders herum nach wie vor sind. Hier sind auch die Bildungseinrichtungen stärker gefragt. Es gilt wie so oft, dass in der Erziehung vermittelte Feindbilder außerhalb der familiären Kreise stärker ins Licht der Aufklärung gesetzt werden müssen.“