9. September 2020

Drei Fragen an: Martin Schlauch

Am Sonntag ist es soweit: Es geht an die Wahlurnen. Einer der ebenfalls auf den Wahlzetteln zu finden sein wird, ist Martin Schlauch. Er ist Ratskandidat für Altenessen, aber im Rat schon lange kein unbekanntes Gesicht mehr. Bereits seit 2014 ist Martin Ratsmitglied und u. a. Vorsitzender des Ausschusses für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Integration sowie stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Wir haben mit Martin auf seine bisherige Ratsarbeit zurückgeschaut und ihn nach seinen Plänen gefragt.

Du bist Vorsitzender des Ausschusses für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Integration, im Ausschuss für Stadtentwicklung und Stadtplanung sowie Sprecher des Integrationsrats. Klingt nach viel Arbeit. Gibt es etwas auf das Du in den sechs Jahren Deiner Ratsarbeit besonders stolz bist?

Das Schöne an der Kommunalpolitik ist, dass man die Dinge, die man beschließt auch irgendwann sehen kann. Wir haben in der letzten Wahlperiode besonders die Stellung der Gesamtschulen in unserer Stadt gestärkt. Die Gesamtschulen Bockmühle, Nord und die Frieda-Levy-Gesamtschule werden saniert bzw. in Teilen neu gebaut. In meinem Wahlkreis entsteht sogar eine ganz neue Gesamtschule. Besonders stolz bin ich darauf, dass wir uns bei der Frieda-Levy-Gesamtschule gegen die CDU Fraktion durchsetzen konnten, die nicht wollte, dass sich die Schule auf dem ehemaligen Gelände der Volkshochschule entwickeln kann. Für den Integrationsbereich bin ich sehr froh, dass wir in Essen endlich ein einheitliches Integrationskonzept haben und auch die Finanzierung der Integrationsprojekte dauerhaft gesichert werden konnte.

Du willst Deine Arbeit im Rat gerne fortsetzen. Wo möchtest Du in der neuen Wahlperiode Deine Schwerpunkte setzen?

Ich würde gerne in meinen bisherigen Bereichen weiterarbeiten. Gerade die Verknüpfung zwischen Sozialpolitik und Stadtplanung ist super spannend und bisher machen nicht viele Kolleg*innen im Rat beide Bereiche. Gerade für den Essener Norden ist diese Kombination auch sinnvoll. Hier gibt es noch viele Entwicklungspotenziale, sei es im Bereich Wohnungsbau, Verbesserung der Bildungsinfrastruktur oder im Verkehrsbereich. In den nördlichen Bezirken wird in den nächsten Jahrzehnten maßgeblich „die Musik spielen“ – damit das aber auch klappen kann, braucht es eine intelligente Verknüpfung zwischen Quartiersentwicklung und sozialpolitischer Flankierung. Daran will ich gerne weiterhin politisch teilhaben.

Ratsarbeit ist ein Ehrenamt und wird wahrscheinlich auch die nächsten fünf Jahre einiges an deiner Zeit verschlucken. Was ist Deine Motivation, wieso „lohnt“ sich der Einsatz?

In der Tat ist das kommunalpolitische Ehrenamt sehr zeitintensiv und ich bin sehr froh, dass meine Familie mich da unterstützt. Auch, dass mein Arbeitgeber da mitspielt ist nicht selbstverständlich. Ich halte es aber für sehr wichtig, dass im Rat der Querschnitt der Bevölkerung repräsentiert ist. Bisher sind allerdings Frauen, Migrant*innen und junge Menschen deutlich unterrepräsentiert. Ich möchte mit meinem Engagement dazu beitragen, diesen Zustand zu ändern, damit der Stadtrat nicht nur ein Parlament der Rentner*innen, Beamt*innen und Selbständigen wird. Damit die Stimme und die Lebenswirklichkeit der jüngeren Bevölkerung in den Debatten und Diskussionen Gehör findet, ist es wichtig sich im Rat zu engagieren.