Drei Fragen an: Frank Brzonkalik

Seit Anfang dieses Jahres ist Frank Brzonkalik, 30, Vorsitzender der Jusos Essen. Sein Start fällt in eine besondere Zeit: Aufgrund der Corona-Pandemie sind Präsenztreffen nach wie vor nur eingeschränkt möglich, die Juso-Arbeit findet aktuell vor allem Online statt. Im September steht nun die Kommunalwahl an – auch hier ist Kreativität gefragt, denn Wahlkampf in Zeiten von Corona bedeutet umdenken und neue Wege gehen. Der Kommunalwahlkampf 2020 ist für Frank aber auch aus einem anderen Grund ein ganz besonderer: Er kandidiert selbst für Essen-Mitte für die Bezirksvertretung . Damit Ihr Frank noch besser kennenlernen könnt, haben wir ihm drei Fragen gestellt.
Was hat Dich zu den Jusos gebracht und was rätst Du jungen Menschen, die sich politisch engagieren wollen?
Ich gehöre zu denen, die 2017 auf den „Schulz-Zug“ aufgesprungen sind. Das war eine ganz besondere Situation: Diese Stimmung und Euphorie haben mich damals total mitgerissen. Es wehte wieder der Geist der Sozialdemokratie durchs Land und es kam ein Gefühl von Aufbruch und Veränderung auf. Einfach grandios. Ich hatte schon vorher mit dem Gedanken gespielt, mich politisch zu engagieren – das hat mir den letzten Schubs gegeben. Jungen Menschen, die sich engagieren möchten, kann ich nur raten: Keine Scheu haben, einfach machen! Kommt vorbei, lernt uns und unsere Arbeit kennen. Mir macht es nach wie vor sehr viel Spaß und ich freue mich über jedes neue Gesicht bei den Jusos.
Wie nimmst Du die virtuelle Juso-Arbeit wahr? Was sind für Dich die größten Unterschiede und siehst Du auch Vorteile?
Als feststand, dass wir vorerst vollständig auf Video- und Telefonkonferenzen umsteigen müssen, hat mich das auch verunsichert. Wir haben schon vorher immer mal Telefonkonferenzen einberufen – aber eben nur ergänzend. Letztlich bin ich überrascht, wie gut das funktioniert und wie schnell wir uns an dieses neue Format gewöhnt haben. Die Zahl der Teilnehmer*innen hat sich im Vergleich zu den Präsenzmeetings nicht verringert, wir haben sogar einige neue Gesichter begrüßen können und auch die inhaltliche Arbeit klappt gut. Größter Unterschied ist sicherlich, dass man bei Videokonferenzen noch strukturierter und disziplinierter sein muss, ansonsten kann es schnell chaotisch werden. Größter Vorteil von virtuellen Meetings ist für mich, dass sie sich einfacher in den Alltag integrieren lassen – eine Einwahl ist von überall möglich, An- und Abfahrt fallen weg. Der persönliche Kontakt fehlt mir aber sehr und ich freue mich, wenn wir uns wieder treffen können.
Der nächste Wahlkampf steht vor der Tür – in Deiner Juso-Zeit hast Du schon den ein oder anderen Wahlkampf mitgemacht, hast Du eine Lieblingsanekdote für uns?
Im Wahlkampf passieren immer viele schöne und manchmal auch verrückte Dinge. Das schönste ist für mich aber immer die Teamarbeit – alle ziehen an einem Strang. Auch wenn Wahlkampf anstrengende Wochen bedeutet, man bekommt unglaublich viel zurück. Mir macht es sehr viel Spaß auf die Straße zu gehen und mit den Menschen in den Dialog zu treten. Gerade die Gespräche mit jungen Leuten, die sich vielleicht auch schon mit dem Wahlprogramm auseinandergesetzt haben und sich austauschen möchten, sind super. Außerdem freue ich mich über jedes Kompliment für die Jusos: Im direkten Gespräch bekommen wir viel Zuspruch für unser Engagement und unsere klare Haltung – auch von Älteren. Ebenfalls nicht zu vergessen sind die Aktionen nach den Aktionen wie gemeinsam grillen oder mal ein Bierchen trinken. Das schweißt einfach zusammen.